Donnerstag, 4. April 2013

Das Ende der Welt

"It's the end of the world as we know it - and I feel fine!" (R.E.M.)

Das Ende der Welt ist nah. Und diesen Blog-Beitrag schreibe ich genaugenommen nur, damit ich später sagen kann: "Ich hab's ja gleich gesagt!" Denn eigentlich wussten Sie es auch. Alle wissen es!

Die Rede ist vom Klima.

2013 dauerte der Winter mindestens bis Mitte April
(er dauerte beim Schreiben dieses Artikels noch an)

Eisplanet Erde 

Eiszeitalter traten im Lauf der Erdgeschichte mehrfach auf. Nach der "Schneeball Erde"-Hypothese war die Erde  mehrmals fast komplett von Eis bedeckt. Die Gletscher reichten dabei von den Polen bis in Äquatornähe, die Ozeane waren weitgehend zugefroren. Gerettet wurde der Planet wohl durch starke vulkanische Aktivität. Diese war allerdings auch gleich wieder für das eine oder andere Massenaussterben auf diesem Planeten verantwortlich.

Am spektakulärsten war wohl der so genannte "Perm-Schock" vor 250 Mio. Jahren. Ausgelöst durch großflächige und lang anhaltende Vulkanausbrüche, erwärmte sich das Erdklima um 5 Grad.  Das klingt gering, die Folgen aber waren absolut verheerend: Beim größten Massenaussterben der Erdgeschichte starben 95 Prozent aller Meeresbewohner und 65 Prozent aller Landtiere.

Neu war dies nicht. Vor 485 Millionen Jahren etwa starben rund 80 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten aus. Auslöser war vermutlich auch hier ein Klimawandel. Vor 444 Millionen Jahren starben 50 Prozent aller Arten aus, vor 360 Mio. Jahren dann noch einmal 50 Prozent. Und auch danach ging es munter weiter mit den Weltuntergängen:

  • Vor ca. 200 Millionen Jahren starben 50 bis 80 Prozent aller Arten aus, darunter fast alle Landwirbeltiere
  • Vor ca. 66 Millionen Jahren starben nach dem Einschlag eines 15 Kilometer großen Asteroiden im heutigen Mexiko rund 50 % aller Tierarten aus, darunter mit Ausnahme der Vögel auch die Dinosaurier
  • Die gegenwärtige Aussterbewelle läuft noch. Sie begann vor ca. 8000 Jahren und beschleunigt sich gerade - sie ist durch uns Menschen verursacht. 



Eisplanet Erde: Vor 2 Mrd. Jahren komplett vereist - und baumlos.


Es wird wärmer - oder kälter

Eigentlich hat Al Gore in seinem viel beachteten Film "Eine unbequeme Wahrheit" (2006) bereits alles gesagt: In den letzten 50 Jahren ist der CO2-Anteil unserer Atmosphäre auf gut das Doppelte gestiegen. Er wird bei fortschreitendem CO2-Ausstoß in 50 Jahren aber zehnmal so hoch sein, wodurch noch mehr Sonnenstrahlung in der Atmosphäre verbleibt, was das Erdklima weiter aufheizt. In der Arktis taut der Permafrostboden auf, das Eis der Antarktis schmilzt ab, der Meeresspiegel steigt weltweit um sechs Meter an.

"Ich lese immer 'Erwärmung'!", werden Sie einwenden. Wieso aber bleibt es so kalt?

Schon einmal, vor 9000 Jahren gelangte abgeschmolzenes Gletscherwasser auf dem nordamerikanischen Kontinent in den Nordatlantik, dünnte dort den Salzgehalt des Meeres aus - und setzte damit den Golfstrom außer Kraft. Es kam zu einer 1000jährigen Kälteperiode in der Atlantikregion. Etwas Ähnliches könnte, folgt man Al Gores Argumentation, schon in einem Jahrzehnt wieder passieren.

Schuld: Inder und Chinesen

Schuld am nächsten Weltuntergang werden zweifellos die Chinesen sein. Vielleicht auch die Inder. Oder beide. Oder die Russen und die Amerikaner mit ihren ständig laufenden Klimaanlagen und ihrer überdimensionierten Massentierhaltung - oder gar wir alle?
Nach zähen Verhandlungen endete die Weltklimakonferenz auf Bali 2007 mit dem so genannten "Fahrplan" ohne konkrete Zahlen für die Reduktion von Treibhausgasen. Die schnell wachsenden Länder China und Indien wollten aber keine Beschränkung des Schadstoffausstoßes für Schwellenländer. Die Mehrheit der über 1,3 Milliarden Chinesen fährt derzeit armutsbedingt noch Fahrrad oder spaziert unbequem zu Fuß durch die Gegend. Nur ein kleiner Prozentsatz fährt Auto. In der Stadt, in der ich wohne, fahren die meisten Über-18-Jährigen ein eigenes Auto, manche Familienhaushalte haben drei Autos vor ihrer Tür geparkt. Eines Tages wird auch China diesen Zustand erreicht haben. Und natürlich kann man doch den Indern und Chinesen nicht verbieten, woran man sich längst gewöhnt hat: Ein eigenes Auto zu fahren, vielleicht sogar zwei.

Wir werden es vielleicht noch mit ansehen müssen - von unserem Iglu aus.



Weblinks:

Uno-Studie: Welt verliert Kampf gegen Klimawandel (SPIEGEL Online): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/uno-klimastudie-welt-verfehlt-zwei-grad-ziel-a-894162.html


Welternährung: Klimawandel bedroht globale Nahrungsproduktion (SPIEGEL Online):
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/welternaehrung-klimawandel-bedroht-die-globale-nahrungsproduktion-a-894254.html


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